Folgen
Bei einem Verschluss des Gallenblasenganges ist die häufigste Komplikation eine akute Entzündung der Gallenblase (=Cholezystitis). Sie entsteht über eine Schädigung der Gallenblasenschleimhaut durch stark konzentrierte Galle, die, da der Ausgang durch den Stein versperrt ist, nicht aus der Gallenblase abfließen kann. Über den Gallenstau kann es zu einem Einwandern von Bakterien mit nachfolgender Infektion der Gallenblase kommen. Die Patienten haben dann in der Regel neben den kolikartigen Schmerzen auch Fieber. Mitunter ist die geschwollene Gallenblase durch die Bauchdecke schmerzhaft tastbar.
Im Verlauf einer akuten Gallenblasenentzündung kann es zur Bildung von eitrigen Abszessen in der Gallenblase kommen, die als Gallenblasenempyeme bezeichnet werden. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass Gallensteine durch die Gallenblasenwand perforieren. In seltenen Fällen können größere Steine, die in den Darmtrakt perforieren, einen Dünndarmverschluss (=Gallensteinileus) hervorrufen.
Wandert ein Gallenstein in den eigentlichen Gallengang, den Ductus choledochus, und verschließt ihn, kann sich ein so genannter Verschlussikterus (griech. íkteros = Gelbsucht) entwickeln. Dabei treten die Gallenfarbstoffe, die durch den Verschluss nicht mehr in den Darm abfließen können, vermehrt ins Blut über und verfärben die Körpergewebe gelblich. Vor allem an der Sklera des Auges (=Lederhaut, das Weiß des Auges) wird diese Gelbsucht sichtbar. Darüber hinaus kann es durch einen Verschluss des Gallenganges zu einer akuten Entzündung der Gallenwege (=Cholangitis) oder einer akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse (=Pankreatitis) kommen.
Chronisch wiederkehrende Gallenblasenentzündungen durch Gallensteine können zu einer Verkalkung der Gallenblasenwand (Porzellangallenblase genannt) und zur Entwicklung von bösartigen Gallenblasentumoren führen.